Die
Geheimnisse des Gehirns:
Arzneien,
phantastische Moleküle, elektrische Stimulationen und spiritistische
Psychologie… neue Entdeckungen über die Mechanismen und Möglichkeiten des
Gehirns.
„Die Studien haben gezeigt,
dass unser Körper Substanzen wie z.B. die „Endorphine“ produziert. Diese
phantastischen Moleküle sind in der Lage, den Schmerz zu unterdrücken, Euphorie
zu erzeugen, sowie die Launen und die Gemütszustände zu verändern.“
Das Gehirn, dieser zum
Großteil noch unerforschte Planet, besteht aus ca. zwanzig Milliarden Neuronen,
mehrere zehn Milliarden Gliazellen mit einer astronomischen Anzahl von
Verbindungen und Reaktionsfähigkeiten von Tausendstelsekunden; dieses Gehirn
besitzt effektive und potentielle Fähigkeiten, die zum größten Teil unbekannt
sind und nicht einmal vermutet werden.
Die Neurobiologie bestätigt,
dass der Mensch das Gehirn in ungenügendem Maße und auf irrationelle Art
anwendet. Die Neurobiologen werden oftmals selbst von den unermesslichen
Möglichkeiten des Nervensystems überrascht. Die Tatsache, dass sie dieser
äußerst wichtigen Struktur so große Aufmerksamkeit schenken zeigt uns, wie
notwendig es ist, die grundlegenden Mechanismen, die das Weiterleiten und
Übermitteln der Informationen an das Gehirn bestimmen, festzustellen und
kennenzulernen.
Die Informationen, die als
elektrische Impulse von den Sinnesorganen wahrgenommen und übermittelt werden,
durchqueren das Netzwerk der Nerven und gelangen dann in das Gehirn, wo sie
verarbeitet und analysiert werden. Ihre Bedeutung wird mittels vorangegangener
Erfahrungen und den eigenen genetischen Programmen abgewägt; das Ergebnis
dieser Analyse wird dann in einer Reaktion umgesetzt, bei der die Gesamtheit
Mensch (Geist, Psyche und Soma) beschäftigt ist und auf die Umwelt „einwirkt“.
Diese „Tätigkeit“ ist der
angeborene Mechanismus des Lernens, des Anpassens und der Evolution, der dank
des Nervensystems seine Funktion ausübt. Das Überleben des Menschens und seiner
Art wird durch diese Funktion und der nachfolgenden Anstrengung „zu handeln“
dadurch gewährleistet, dass der ganze Organismus an die ständigen und
unterschiedlichen Situationen angepasst und geformt wird.
Um zu überleben muss der
Organismus jedoch in jedem Augenblick durchhalten und den häufigen Belastungen
entgegentreten können. Seine Strukturen (Nervensystem, Hormonsystem,
Immunsystem und Gehirn) müssen gesund und bereit sein, damit das innere
Gleichgewicht (die Homöostase) angesichts dieser ständigen Veränderungen gewährleistet
und bewahrt wird.
Für den Menschen sind die
psychosozialen Reize – die Ergebnisse des Austausches und des Zusammenlebens
mit anderen Personen, mit einer Gruppe oder den sozialen Strukturen, zu denen
er gehört – die wichtigsten Faktoren für ein Ab- oder Verändern des
Gleichgewichts.
Die emotionale Reaktion wird
also zum Vermittler zwischen psychosozialen Reizen und dem Menschen in seiner
Gesamtheit, indem sie sich als offensichtliche Ursache der Anpassungsreaktionen
an das eigene soziale Umfeld erweist.
In den vorangegangenen
Artikeln haben wir einige Ursachen und die dazugehörigen Folgen für den
menschlichen Organismus, hervorgerufen von einem durcheinander geratenen und
aus dem Gleichgewicht gebrachten Nervensystem untersucht. Außerdem betrachteten
wir die maßgebliche Belastung des Körpers durch die Psyche und die unmittelbare
Notwendigkeit präzise Techniken zur Wiederherstellung des psychophysischen und
energetischen Gleichgewichts anzuwenden, um die Homöostase des Organismus
wieder in Ordnung zu bringen.
Diese Techniken bedienen
sich der dem Menschen eigenen Fähigkeiten und können, mit Hilfe des „Willens“
eingreifen und das natürliche Gleichgewicht wiederherstellen, das bereits ein
Erbgut des Menschen ist.
Wir haben das Konzept der
Krankheit, oder besser der Störung des Gleichgewichts vorgestellt,
hervorgerufen zum Großteil von Stress, von angestauten und niemals entladenen
Spannungen und von Energieblockaden, die präzise Punkte betreffen, nämlich die
Körperplexus, die für das richtige Fließen der Energie und die Energiezufuhr
der Organe verantwortlich sind. Sehr oft ist die Unfähigkeit des Einzelnen,
seine Emotivität angemessen und ausgewogen zu steuern, die Basis der
Krankheiten.
Es sind nicht die
Vorkommnisse und Probleme des Lebens die das Auftreten von Krankheiten
begünstigen, sondern die Art und Weise, wie man damit umgeht und wie man auf
sie reagiert.
In diesem Artikel behandeln
wir indes einige Krankheiten, die allgemein als psychisch eingeordnet werden
und bei denen die Anpassung und Wechselbeziehung zwischen Gehirn und Umwelt
fortwährender und subtiler sind, sowie die gegenwärtigen Anstrengungen der
Neurobiologie und der Psychiatrie Behandlungsmöglichkeiten für diese Störungen
zu finden. Außerdem sprechen wir über die Ergebnisse, die Vita Nuova bis heute
mit Hilfe von Techniken zur Wiederherstellung des psychophysischen und
energetischen Gleichgewichts erzielt hat.
Diese mentalen Störungen
umfassen die Neurosen (wie z.B. Angstzustände, Depression und Hysterie, bei der
die betreffende Person zur „wirklichen Welt“ in gleicher Beziehung steht, wie
eine normale Person, aber es gelingt ihr nicht, erfolgreich auf sie
„einzuwirken“) und die Psychosen (bei denen die Schizophrenie wohl das
markanteste Beispiel ist).
Bei Psychosen ist die Welt der betreffenden Person,
zumindest für einen sehr langen Zeitraum, nicht mehr normal. Die betreffende
Person lebt in einer anderen Welt, deren Bestandteile meistens vom Patienten
selbst geschaffen wurden und sie bestehen aus Bruchstücken der „realen Welt“,
die durch einen vielseitigen Vexierspiegel gesehen werden und die dem gewandten
Beobachter in Form von Halluzinationen und Illusionen erscheinen.
Der Wissenschaftler, der
sich in dieses düstere Gebiet wagt, findet sich benachteiligt, weil Psychologie
und Psychiatrie im Allgemeinen den Menschen ohne Körper studieren; mit anderen
Worten, sie kümmern sich um alle Aspekte des Verhaltens, um das Herstellen
einer Beziehung zwischen dem „mentalen“ und dem „zerebralen“ Zustand und
versäumen es dabei, die Wechselwirkungen mit dem Soma miteinzubeziehen.
Sie ignorieren die
zahlreichen Signale, mit denen die Psyche den Körper ständig bombardiert,
erzeugen neue Reaktionen und besitzen noch nicht die Instrumente, mit denen man
neue Lösungen finden und bessere Ergebnisse erzielen könnte.
Gewiss ist die Wirkung
einiger Medikamente auf das Verhalten von Labortieren sehr wichtig und muss
ernsthaft berücksichtigt werden, wie z.B. physikalische und chemische
Behandlungen, deren erklärter Zweck es ist bestimmte mentale Verstimmungen „zu
lindern und zu heilen“, doch die Reihe der mentalen Verstimmungen und
Krankheiten des Menschen ist unvergleichbar reicher und komplexer.
Immerhin ist die Dokumentation
dieser Behandlungen, die zum Großteil in den letzten Jahrzehnten überarbeitet
und dem Menschen auch verabreicht wurden, sicherlich kein Verzeichnis
bemerkenswerter Erfolge, obwohl die Behandlung mit Psychopharmaka viele
Sektoren der Psychiatrie umgestürzt hat.
Glücklicherweise ist man
heute weitgehendst von Behandlungstechniken abgekommen, die jene Nervenbahnen,
die die Frontallappen des Gehirns mit dem restlichen Gehirn vereinen,
durchtrennen (Leukotomie), oder aber weite Teile der präfrontal Cortex entfernen (Lobotomie).
Die Technik der Leukotomie
wurde in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in Portugal, von E.
Moniz ausgearbeitet und dann in den Vierziger- und Fünfzigerjahren weitgehend
von Großbritannien und den U.S.A übernommen.
Im Jahre 1949 wurden in
England und Wales bis zu 1.200 Patienten einer Leukotomie unterzogen und 1959
erreichte die Anzahl der Fälle immer noch fast 400. Bei den Nachforschungen und
Kontrollen, die über etliche Jahre durchgeführt wurde, wurde keine bedeutende
Verbesserung des Krankheitsbildes gegenüber Patienten, bei denen keine
Leukotomie vorgenommen wurde, festgestellt.
Außerdem kann der Verlust
einer so wichtigen Teilregion des Gehirns gefühlsmäßiges und geistiges
Zurückbleiben, verminderte Kreativität, Egoismus, Geiz und noch unzählige
andere, zweifelsohne schädliche Nebenwirkungen hervorrufen.
Man versuchte neue Lösungen,
u.a. Elektroschock, der auch heute noch eine Standardbehandlung bei einigen
Formen von Depression ist, besonders bei den Fällen, bei denen eine Therapie
mit Psychopharmaka nicht schnell anspricht.
Die Anwendung einer solchen
Therapie ist, als wenn man ein kaputtes Radio mit Fußtritten richten, oder
einen defekten Rechner durch Ausschluss einiger seiner Stromkreise reparieren
wollte.
Auch wenn viele den
therapeutischen Wert des Elektroschocks akzeptieren, sind andere der Meinung,
dass eine so heftige und grobe Behandlung, die die Gehirnstruktur verändern
soll, nicht in der Lage sei, viel über die neurobiologischen Grundlagen der
mentalen Krankheiten zu sagen, die geheilt werden sollten.
Danach kam der große Boom der
Psychopharmaka, die in vier große Klassen unterteilt werden können: Sedativa, Tranquilizer,
Antidepressiva und Psychotomimetika.
Die Sedativa haben, wenn man
sie in starken Dosen verabreicht, eine hypnotische (einschläfernde) Wirkung; in
geringeren Dosen werden sie zur Abschwächung von Aufregung, Unruhe und
Übererregtheit verabreicht.
Mit den Barbituraten kommen
wir in den Bereich der Pharmaka, die eine physiologische Gewöhnung bewirken,
d.h., ihre Einnahme kann die Biochemie von Körper und Gehirn so weit verändern,
dass das System, um normal funktionieren zu können, von dem Präparat abhängig
wird. Wie man weiß, wirkt die biochemische Aktion der Barbiturate auf das
oxidative System, welches die Zellenergie erzeugt ein und senkt die elektrische
Aktivität sowohl des Netzwerkgebildes, das am Wach-Schlaf-Zyklus beteiligt ist,
als auch die der Gehirnrinde.
Anders als die Sedativa, haben
die Tranquilizer eine beruhigende Wirkung und schwächen Angst- und
Spannungszustände ab, ohne dabei den Bewusstseinsgrad zu senken, einige können
sogar den Wachsamkeitssinn steigern. Sie werden wie die Barbiturate in großen
Mengen verwendet und es scheint, dass sie die elektrische Tätigkeit beim Hypothalamus
und beim limbischen System unterbinden, die synaptische Übertragung des
autonomen Nervensystems verringern und die Körpertemperatur senken.
Zu den Kategorien von
Medikamenten, die die allgemeine Phantasie am meisten anregten und die sehr
weit verbreitet sind, gehören auch die Amphetamine. Diese wirken auf das
Netzwerkgebilde ein, mit der Wirkung, dass sie die Tätigkeit des sympathischen
Nervensystems reproduzieren, den Herzschlag erhöhen und ein Nervositätsempfinden
hervorrufen.
Viele Menschen machen von
ihnen unangemessenen Gebrauch: um sich einem schlechten Tag zu stellen, um eine
Prüfung zu schreiben, um einen sportlichen Wettkampf zu gewinnen oder um auf
eine Party zu gehen, die die ganze Nacht dauert.
Die Amphetamine scheinen
eher als Stimulans zu wirken, statt als Antidepressivum. Diese Stimulantia
vermitteln ein Gefühl der Lebhaftigkeit, bekämpfen Anstrengung und
Schläfrigkeit und steigern die Selbstsicherheit und die Entscheidungsfähigkeit.
Es scheint, als ob sich die
Begeisterung der Ärzte für deren Verabreichung in letzter Zeit abgekühlt hat.
Die potentiellen Risiken der
Psychopharmaka sind beträchtlich, weil die Anwendung dieser chemischen
„Geschosse“ um Humor und Verhalten zu verändern, den Schlaf zu fördern oder
Euphorie auszulösen Abhängigkeit, Toxizität, totale Ausschaltung des Willens
und die elektrische Beseitigung einiger wichtiger Apparate des Gehirns
verursachen.
Die natürlichen Systeme zur
Wiederherstellung des Gleichgewichts werden entweder verändert, manchmal außer
Kraft gesetzt oder so weit zusammengepresst, dass der Person die Anstrengung
gleichgültig wird und deshalb, weil sie gehemmt ist „zu handeln“, unterdrückt
sie die Funktion der Anpassung, des Lernen, des Entwickelns und der Evolution,
die ihr eigen ist.
Leider bietet die aktuelle Situation keine sofortigen und
trostbringenden Lösungen und auch in dem Bereich der Psychologie, der
sogenannten Seelenwissenschaft, gehen die Meinungen weit auseinander und sie
ist in verschiedene Lehrmeinungen aufgesplittert, die sich untereinander weder
über die Ursachen, noch über die Therapiemethoden zur Heilung von
Geisteskrankheiten einig sind.
Es gibt jedoch einen neuen
Hoffnungsschimmer dank der Psychoneuroimmunologie, einer neuen medizinischen
Wissenschaft, die die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper studiert und
interessante Entdeckungen gemacht hat.
Die Persönlichkeit besteht
aus der Intelligenz, dem Gedächtnis, der kreativen Fähigkeit und sie erzeugt
die Verhaltensweise, wobei letztere die Persönlichkeit „in Aktion“ ist, d.h. die
sich verwirklichende Persönlichkeit, die sich dem Leben stellt.
Wenn die Persönlichkeit
stark, wirkungsvoll, gebildet und in der Lage ist, guten Gebrauch von den
Problemen des Lebens zu machen, sich neu aufzuladen, selbstkritisch zu sein und
ihre eigenen Programme, Wünsche und Ziele zu überprüfen, so wird es ein
unvoreingenommenes, ausgeglichenes Verhalten sein, das in der Lage ist, sich
dem Stress, der Scheinheiligkeit und dem
Unglück entgegenzustellen.
Die Reaktionen auf die
unterschiedlichen Lebenslagen können zweierlei sein: sie können sich erstens als
Kummer, Leid und Unwohlsein ausdrücken, wobei das Adrenocorticotropin (ACTH
Hormon) ansteigt und seinerseits den Kortisonspiegel ansteigen lässt. Die
zweite Reaktionsart charakterisiert sich durch ein sofortiges, funktionsfähiges
und selbstkritisches Eingreifen und dem Aufwerten der persönlichen und
umweltbedingten Ursachen, die das stressige Ereignis bestimmt haben. In diesem
Fall steigt der Spiegel eines „Endorphin“ genannten Hormons an, das Sicherheit,
Selbstachtung, Optimismus und Lebenslust fördert.
Wenn der Mensch lernt, mit
dem Stress richtig umzugehen, wird er sowohl weniger anfällig für
psychosomatische Krankheiten sein, als auch weniger Ängste, weniger Neurosen,
weniger Aggressivität und weniger Neigung zur Gewalttätigkeit haben.
Die Gelehrten haben
bewiesen, dass unser Körper Substanzen wie das Endorphin nur dann produziert, wenn
das Verhalten ausgeglichen und „aktiv“ ist und zwar indem es diesen
phantastischen Molekülen gestattet, in unserem Gehirn, im Knochenmark und in
unserm Blut zu zirkulieren. Diese wunderbaren Moleküle sind in der Lage, den
Schmerz zu eliminieren, indem sie auf das zentrale und periphere Nervensystem,
auf die Verdauung, auf das Hormonsystem und auf den Fortpflanzungsapparat
einwirken, wobei sie Euphorie erzeugen und den Gemütszustand, sowie die Art des
Humors verändern.
Die wahrscheinlich
interessantesten Forschungen am Gehirn sind wohl jene über das elektrische
Stimulieren des Gehirns.
Mit einer Reihe von
brillanten experimentellen Forschungen, die ihm im Jahre 1949 den Nobelpreis einbrachten
zeigte Hess, dass das elektrische Stimulieren von Nervenbahnen bei Katzen in
der Lage ist, autonome Funktionen, Positionen, Gleichgewicht, Bewegung, Schlaf,
Furcht und Wut zu beeinflussen, wobei er zum ersten Mal die Möglichkeit ans
Licht brachte, auf diese Weise psychische Äußerungen, wie z.B. die
Aggressivität, herbeiführen zu können.
Ausgefeiltere Techniken haben
wissenschaftlich bewiesen dass, wenn wir in das Gehirn eines Tieres elektrische
Impulse senden, wir nicht nur die Beweglichkeit der Gliedmaßen, die Funktion
der Organe, den Tastsinn, die Sicht und den Geruchssinn beeinflussen, sondern
auch die Laune verändern und Gefühle des Zorns, der Angst und der Freude
hervorrufen können.
José Delgado, der diese
Methode weitgehend angewandt hat ist der Meinung, dass die laufenden Forschungen
uns zu folgendem Ergebnis gebracht haben: mittels elektrischer Energie kann man
Bewegungen, Emotionen und Verhalten von Tieren, wahrscheinlich auch von
Menschen, beeinflussen und steuern.
Einige, bei Tieren
angewandte Techniken, werden beim Menschen zu therapeutischen Zwecken benutzt.
Gegenwärtig ist die
Mikrochirurgie mit den entsprechenden Instrumenten und ohne Schaden für den
Patienten in der Lage, jeglichen Gehirnabschnitt mit subtilen Elektroden zu
erreichen und diese dort tage- oder wochenlang zu belassen. Diese
Vorgehensweise gestattet nicht nur den Sitz, von dem einige Beschwerden, deren
Ursache Krankheiten des Nervensystems sind, ausgehen zu lokalisieren, sondern
auch einige organische und psychische Erkrankungen, wie z.B. einige Formen der
Epilepsie, spastischer Erkrankungen und
einiger Verhaltensstörungen, die auf keine andere Behandlung ansprechen,
günstig zu beeinflussen.
In diesem Zusammenhang ist es
übrigens von Vorteil nochmals daran zu erinnern, dass eine amerikanische
Zeitschrift, die Psychologie Today,
schon vor einiger Zeit eine sensationelle Nachricht über dieses elektrische
Stimulieren, in diesem Fall dem Stimulieren des Schmerzkontrollzentrums innerhalb
eines winzigen Gebietes inmitten des Gehirns, veröffentlich hat.
Selbst wenn die Forscher bis
heute noch nicht genau verstanden haben, wie dieses Zentrum funktioniert, so
sind die Ärzte doch dazu in der Lage, es mit elektrischen Ladungen zu
stimulieren, damit sie „Endorphine“ freisetzen und dadurch chronische Schmerzen
lindern.
Und genau das ist Dennis Hough, einem Krankenpfleger der
psychiatrischen Abteilung eines amerikanischen Krankenhauses passiert: 1976
wurde er von einem Patienten mit solcher Wucht auf den Rücken geschlagen, dass
drei Bandscheiben schwer beschädigt wurden.
Fünf Jahre später und nach
zwei gescheiterten Operationen war Hough ans Bett gefesselt, hatte ständig
stechende Schmerzen in den Beinen, im Rücken, in den Schultern und er litt an
einer Depression, die ihn an den Rand des Selbstmordes brachte. Genau zu dieser
Zeit experimentierten die Ärzte zum ersten Mal mit einer Technik, bei der
Elektroden in das Gehirn eingepflanzt werden. Hough unterzog sich dieser Operation
und kann heute, durch das Funksignal eines Senders, der sich in einem Gürtel
befindet, viermal täglich die Endorphinausschüttung stimulieren.
Es gibt viele Beispiele
elektronischer Instrumente, mit denen man die Funktion einiger lebenswichtiger,
physiologischer Mechanismen aufrechterhalten kann, wie z.B. die
Herzschrittmacher oder künstliche Organe, die exakt die elektrischen oder
magnetischen Gesetze ausnutzen, denen auch unser Körper unterliegt.
Wir möchten unsere Leser
daran erinnern, dass dieses Thema in den Ausgaben 57 und 58 unserer Zeitschrift
ausführlich behandelt wurde und dass die Psychobiophysik seit geraumer Zeit
ihre Kenntnisse über etwas vertieft und auch experimentiert hat, was
Mikrochirurgie und Neurobiologie erst gerade dabei sind zu entdecken.
Die Forschungen der
Psychobiophysik beweisen, dass das Netzwerk unseres Nervensystems von elektrischen
Strömen durchlaufen wird die, unter Befolgung der Amperegesetze, kreisförmige
und miteinander verkettete Magnetfelder erzeugen. Solche Magnetfelder
überschreiten sogar die Epidermis, die äußeren Begrenzungen des Körpers und
erreichen auch die Nervenkreise anderer Personen.
Will man die richtige
physikalische Ursache der Kräfte, die aus dem Inneren des Menschen heraustreten
zu etwas zuordnen, wie es die
wissenschaftliche Notwendigkeit erfordert, so muss man auch die bereits
bewiesene elektromagnetische Strahlung in Betracht ziehen.
Das ganze Nervensystem
verzweigt sich in jedem Körperteil und durchzieht alle Sinnesorgane, den
Bewegungsapparat und die zentralen und peripherischen vegetativen Organe mit
Nervenbahnen, die diese mit elektrischen Strömen betätigen und regulieren.
Man schließt daraus, dass
die Krankheit eine elektrische Funktionsstörung mit sich bringt und dass die
normalen Funktionen, also auch die Gesundheit, auf zwei Arten wieder
hergestellt werden können. Erstens durch die Einnahme von Medikamenten, oder zweitens
dadurch, dass man die elektrischen Ströme jener Nerven, die die peripherischen
Drüsen erregen verändert, so dass die chemische Ausschüttung von Hormonen,
Vitaminen, Antikörper, Atomen und verschiedenen Molekülen beschleunigt oder
verzögert wird.
Unsere unsichtbaren,
geistigen Ärzte behaupten, dass folglich das Heilmittel darin besteht, auf jene
psychophysische Verbindung einzuwirken, die die geeignete Substanz enthält und
die diese, wenn sie auf richtige Art und Weise angeregt wird, im geeigneten
Moment aussendet.
„Nicht außerhalb des
Menschen, sondern in der Natur, die ihn umgibt und zu der er auch gehört,
findet man die beste Medizin. Medikamente bioplasmatischer Natur, die noch
nicht angegriffen oder verschlissen worden sind, wenn man nur auf die Plexus
und physischen Organe einwirken soll; Medikamente pflanzlicher oder tierischer Herkunft, wenn es notwendig ist, die
klassische „Wiederherstellungsmethode“ anzuwenden! Vorausgesetzt, dass es noch
nicht zu spät ist. Falls es notwendig sein sollte, möchte ich noch klarstellen,
dass die geistigen Ärzte, wenn sie eingreifen, keine Wunder vollbringen,
sondern sie nehmen „Korrekturen“ gewisser natürlicher Prozesse, die
fehlgeleitet waren, vor.
Das betrifft auf besondere
Art und Weise die „spiritistische Psychologie“ die danach strebt, die Kräfte
des Patienten zu steuern, indem sie sie aus den falschen Kanälen herausziehen
und in die richtigen Kanäle hineinleiten. Sie ersetzen dann für den benötigten Zeitraum
jene Kräfte, die von falschen Denk- und Handlungsweisen geschwächt und verschlissen
worden waren und der geistige Psychiater tut nichts anderes als unterrichten,
fast schon drillen, damit zumindest einige falsche, grundlegende
Verhaltensweisen korrigiert werden.
Die Kenntnisse, die den
geistigen Ärzten zur Verfügung stehen, sind nichts anderes als das Ergebnis der
äußerst genauen Kenntnis der Gesetze, die die Natur regeln und auf denen sie
fußt.
Das Nervensystem des
Menschen, insbesondere das sympathische Nervensystem, das die unfreiwilligen
Bewegungen und Prozesse regelt, ist für die geistigen Ärzte der Dreh- und
Angelpunkt, auf den sie entweder als Mittel des Austausches, oder als
Energiekanal, durch den sie gewisse Kräfte lenken, einwirken können.“
Zu den bei Vita Nuova studierten und
auch praktizierten Techniken für eine Wiederherstellung des psychophysischen
und energetischen Gleichgewichts kommt noch eine Behandlung mit „energetischen
Schritten“, die der erfahrene Ausführende anwendet, indem er einen Augenblick
lang an die Stelle des schwachen oder blockierten Willen der Person tritt.
Dabei beschleunigt er die natürlichen Entladungsprozesse, die von einem
Spannungsüberschuss verändert wurden und entlädt eine Anhäufung von Strömen im
Netzwerk und in den Körperplexus, um den normalen Energiezufluss zu den Organen
wiederherzustellen und zu gewährleisten.
Unter natürlichen
Entladungsprozessen versteht man jene Mechanismen, die es gestatten, durch
Ruhe, Schlaf und Entspannung mit einer natürlichen Willenshandlung rationale
und irrationale psychische Konflikte zu entladen.
Die Pharmaka, die die
Tätigkeit des Nervensystems hemmen und den Körper mit unnatürlichen Prozessen
komprimieren, verändern das heikle Gleichgewicht dieses Mechanismus, indem sie
auf den Willen gegenteilig einwirken. Sie schließen also den Willen aus und
blockieren die Energie in den Hauptkanälen, weil sie den Verstand oder besser
gesagt das Nervensystem, das dessen Mechanismen regelt, ruhigstellen, bzw.
einschläfern.
Welches Hilfsmittel oder
welche Vorbeugungsmaßnahmen empfiehlt also die spiritistische Psychologie auf
der Grundlage der bis heute erhaltenen Erkenntnisse und Erfahrungen?
Man sollte die natürlichen
Entladungsprozesse fördern und dabei den Gedanken auf eine Art und Weise
leiten, dass er den sich stellenden Problemen mit der gebührenden mentalen
Gelassenheit entgegentritt und dass er die Emotionen bestmöglich kontrolliert,
sie zwar nicht unterdrückt, aber daran hindert, dass sie mit ihren
Energieentladungen den Körper miteinbeziehen.
Durch die Anwendung der
Atem- und Entspannungstechniken kann man dazu beitragen, die Durchlässigkeit
des Nervennetzes zu gewährleisten.
Den Willen zu erziehen und
hinzuleiten, dass er sich dahingehend ausdrückt, dass der Geist – statt
Konzepten zu folgen – die einseitig wahrgenommenen Daten nochmal überarbeitet,
sich dem Vergleich stellt und es dem Willen, dem Merkmal der geistigen
Persönlichkeit, genügend Raum lässt, um den freien Willen wirklich in die Tat
umzusetzen.
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